Projekt Umkämpftes Erinnern

Projekt Umkämpftes Erinnern
Das Foto aus dem Jahr 1947 zeigt die ehemalige Lagerküche im heutigen "Objekt 10" der Biragokaserne Melk. Foto: Hilda Lepetit, Archiv Memorial Ebensee.

Das Zeithistorische Zentrum Melk widmet sich aktuell im Rahmen eines Forschungsprojekts - finanziell getragen von der Wissenschaftsabteilung des Landes NÖ, dem österreichischen Zukunftsfonds sowie dem österreichischen Nationalfonds - der Geschichte der KZ-Gedenkstätte Melk ab 1945.

Dass das ehemalige Krematoriumsgebäude des KZ-Außenlagers Melk als Gedenkstätte überhaupt erhalten geblieben ist, geht hauptsächlich auf das Engagement von KZ-Überlebenden bzw. von Nachkommen von Melker KZ-Opfern zurück. Die frühesten Gedenkfeiern in Melk führten französische „Pilgergruppen“ bereits ab 1948 durch, schon 1947 war etwa Hilda Lepetit, Witwe des in Ebensee ermordeten italienischen Häftlings Roberto Lepetit, zu Besuch in Melk und erstellte eine Fotoserie.

Das Foto aus dem Jahr 1948 zeigt eine Gruppe französischer Pilger*innen der "Amicale de Mauthausen" bei ihrem Besuch im ehemaligen Krematorium Melk. Foto: Jean Barbier, Amicale de Mauthausen

Im November 1948 überlegte die NÖ Landesregierung, das ehemalige Krematorium zu schleifen und durch ein repräsentatives Denkmal zu ersetzen. Diesem Vorhaben wurde jedoch von den sowjetischen Besatzern eine Absage erteilt, stattdessen wurde das Areal 1950 der Stadt Melk übergeben und in weiterer Folge erstmals umfangreich saniert. Erst seit 1962 ist das frühere Krematoriumsgebäude als „öffentliches Denkmal“ gewidmet und gehört seither organisatorisch zur KZ-Gedenkstätte Mauthausen.

Im Rahmen des Forschungsprojekts wollen wir den Akteur*innen nachspüren, die das Gedenken vor Ort über die Jahrzehnte entscheidend geprägt haben, gleichzeitig aber auch untersuchen, wie sich die Wahrnehmung und Akzeptanz seitens der Melker Bevölkerung darstellte. Dafür sucht das ZHZ nach Zeitzeugen und Fotos. Gesucht werden Menschen, die schon sehr früh an Gedenkfeiern in Melk teilgenommen haben oder sogar Fotos dieser ersten Feiern besitzen. Infos bitte an info@melk-memorial.org bzw. an die Nummer 0677/63658882.

 

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